Stippangeln - Mit wenig Mittel zu viel Fisch

Denkt man ans Stippangeln, denken viele zunächst an die drei Meter lange Stippe mit der man zu Kinderzeiten mit seinem Vater am Wasser gesessen und die kleinen Rotfedern gefangen hat. Doch schon lange ist das Angeln mit der Stippe nicht mehr nur das Angeln auf Kleinstfische sondern eine interessante Angelmethode mit der man eine Vielzahl an Fischarten effektiv befischen kann.

Was versteht man unter Stippangeln

Das Stippangeln beschreibt im groben das Angeln mit einer Rute welche weder mit einer Rolle noch mit Rutenringen versehen ist. Die Sehne wird dabei einfach an die Spitze der Stippe geknotet und an das andere Ende wird die Posenmontage befestigt.

Den größten Einsatz findet das Stippangeln zum einen bei der Köderfischbeschaffung aber auch zum effektiven angeln auf größere Weißfische wie Brassen oder Karpfen. Mit modernen Stippen auch Kopfruten genannt können erfahrene Angler durch Einarbeitung von Gumizügen selbst Karpfen mit 10 Kg sicher ausdrillen und so zum Landgang überreden.

Also wie ihr seht, kann das Stippangeln das pragmatisch einfache angeln zum Köderfische fangen sein oder um Kindern das Angeln nahe zu legen. Oder aber eine Hightechangelei mit viel teuren Zubehör. Zum nachstellen großer Weißfische. Mittlerweile hat sich hier sogar eine ganze Szene entwickelt bei der mit modernsten Kopfruten und diversen Zubehör Wettkampfangeln betrieben wird. In diesem Beitrag möchte ich jedoch eher auf das klassische Stippangeln auf durchschnittlich große Weißfische wie Rotfeder, Brassen und kleineren Karpfen eingehen.

Wie lang sollte eine Stippangel sein

Die Länge einer Stippe bestimmt letztendlich der aktuelle Umstand. Hat man es mit wenig Ufervegetation zu tun und möchte seinen Kindern das Angeln bei bringen reicht sicherlich eine Standard 3 Meter Stippe. Mit dieser Länge ist die Verhädderungsgefahr und die Gefahr vor Konflikten mit diversen Bäumen relativ gering. Hat man jedoch z.b. eine Schilfkante vor sich oder ein Seerosen Feld wo in 8-10 Metern Entfernung eine freie Stelle ist die man begangeln möchte, kann die Sipprute gerne 8 Meter lang sein. Hier spielt die Stippe auch einen weiteren Vorteil aus. Würde man mit einer normalen Angel in so einer freien Stelle im Seerosenfeld angeln würde man spätestens beim einholen ziemlich sicher in den Seerosen hängen bleiben. Beim Stippangeln hingegen kann man mit der entsprechenden Rutenlänge die ganze Posenmontage direkt unter der Rutenspitze anbieten. Möchte man die Angelmontage jetzt einholen kann man sie einfach gerade nach oben heraus heben.

Ich persönlich besitze insgesamt drei Stippruten je eine in 3, 5, 8 Meter meiner Meinung nach hat man mit diesen Längen, alle Situationen bis auf das Wettkampfangeln abgedekt.

Welche Fische beim Stippangeln

Das Stippangeln eignet sich hervorragend zum angeln auf Weißfisch. Grundsätzlich kann mit der Stippe jeder Weißfisch beangelt werden. Das klassischste ist jedoch das Köderfischangeln, also Rotfedern, Ukulele usw. oder das Stippen auf Brassen. Beachtet man bei diesen beiden Gruppen einige Kleinigkeiten, kann einem das Stippangeln Ware sternenstunden bescheren.

Grundsätzlich sollte man beim Stippen den Fisch nach dem Biss so schnell wie möglich aus dem Schwarm entnehmen um unnötige Unruhe zu vermeiden und so eventuell die restlichen Fische nicht zu verschrecken.

Beim Angeln auf Köderfische gerade am Fluss ist es besonders erfolgreich wenn Mann alle paar Minuten wenige Maden in die Laufbahn der Pose wirft. Nach einiger Zeit haben die Fische den Braten gerochen und warten geduldig auf die vorbeischleichenden Maden. Ist erstmal ein Schwarm angelockt, kann man so in kürzester Zeit eine ordentliche Menge Köderfische fangen.

Beim Brassen Stippen ist es besonders wichtig den Spot ständig unter Futter zu halten. Brassen sind wahre Staubsauger, sie kommen im Schwarm fressen den Platz leer und ziehen weiter. Wenn wir beim Brassen angeln den Platz jedoch alle 15 Minuten mit neuen Grundfutter versorgen halten wir die brassen längere Zeit am Spot und wir können mehr Fisch entnehmen. Die Montage wird beim Stippangeln auf Brassen kurz über den Gewässer Grund angeboten, hier wühlen die Staubsauger nach Nahrung.

Stippangeln montage

Beim Stippangeln angelt man grundsätzlich immer mit der Pose. Die Posenmontage unterscheidet sich dabei nicht von der herkömmlichen Posenmontage welche man zum angeln mit der normalen Angel nutzt. Jedoch gerade beim Stippangeln sollte und kann man die Pose extrem leicht wählen. Da man mit der Stippe ohnehin nicht weit werfen kann sind keine großen Gewicht notwendig. Der Vorteil dabei ist, das auch vorsichtige Fische bei einem Biss kaum wiederstand von der Pose spüren und so weniger verschreckt werden. Als Haken würde ich je nach Köder einen Haken in der Größe 12-16 empfehlen. Auf dieser Hakengröße lassen sich perfekt kleine Köder präsentieren ohne das der Haken sichtbar ist.

Der einzige Unterschied bei der Montage für die Stippe ist das die Hauptschnur mit an der Angelmontage dran hängt. Um diese komplette Montage sinnvoll zu verstauen gibt es sogenannte Wickelbrettchen. Wer sich gerne eine große Auswahl an Montagen vorbereiten möchte, für den empfiehlt sich wie im Bild zu sehen so ein sammelbehälter wo man alle Posenmontagen ordentlich und platzsparend verstauen kann.

Köder zum Stippangeln

Als Köder beim angeln mit der Stippe eignen sich die üblichen verdächtigen zum Weißfisch angeln. Wobei sich für mich persönlich heraus gestellt hat das wirklich sehr kleine Köder am besten geeignet sind. Meine Favoriten sind hier ganz klar Teig oder Maden. Angelteig selber machen ist kein Problem und läuft an jedem Gewässer. Ich nutze immer sehr kleine Teigkugeln etwa so groß wie bleischwer. Beim angeln mit Maden nutze ich entweder eine Made oder eine Made mit einem Caster (verpuppte made) zusammen am Haken.

Aber natürlich eignen sich auch diverse andere Köder frei nach dem Motto „erlaubt ist was Fisch an den Haken bringt“ kann man natürlich auch Erbsen, Weizen, Rotwürmer, Micro Boilies, Mais und was einem sonst noch so einfällt verwenden.

Stippangeln im Fluss

Wenn ich mit der Stippe unterwegs bin ist das Stippangeln im Fluss mein persönlicher Favorit. Hier suche ich mir eine vielversprechende Stelle aus, setze sie unter Futter und lasse die Pose immer wieder durch den Futterplatz treiben. Meistens biete ich den Köder dabei kürz über oder direkt schleifend auf Grund an. Meiner Meinung nach reizt der vorbeistreifende Köder den Fisch nochmals mehr wie ein stillstehender wodurch in unserem Zielfisch oftmals ein beistellen ausgelöst wird.

Zubehör zum Stippangeln

Der ein oder andere hat es evt. schon mitbekommen, das ich was das Angeln angeht eher pragmatisch gestrickt bin. Das heißt wenn ich zum Stippangeln los gehe bin ich meistens nur mit einer Stippe, ein Stuhl, Käscher, Messer, Todschläger, Behälter für entnommenen Fisch, Köder, Maßband und Persönliche Verpflegung unterwegs. Aber wie natürlich in allen Bereichen des Angelns kann man auch beim Stippen einige interessante Zubehörteile kaufen. So gib es z.b. spezielle Rutenhalter, Ständer für die verschiedenen Köder, ganze Sitzplatformen usw. was man davon Persönlich benötigt bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Stippangeln beim Raubfischangeln

Wenn es zum Ansitzangeln auf Raubfisch geht, habe ich auch immer eine Stippe im Gepäck. Zum einen kann man mit ihr wie schon erwähnt optimal Köderfische fangen und zum anderen kann man sich mit ihr einfach ein wenig die Zeit vertreiben bis der nächste Raubfisch beißt. Und wer weiß vielleicht kann man so ja beim Raubfischangeln auch noch denen oder anderen leckeren Weißfisch mit nach Hause nehmen.

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Die Posenmontage